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Archiv der Kategorie Serien

Erste und letzte Bilder berühmter Serien

Geschrieben am Donnerstag 14 Juli 2016 um 11:19 von Roland Freist

Moderne Fernsehserien sind oft Gesamtkunstwerke, durchkomponiert bis zur letzten Kameraeinstellung. Bei einigen davon haben die Macher sogar darauf geachtet, dass das letze Bild noch einmal Bezug nimmt auf den Anfang der Serie, die erste Einstellung, die der Zuschauer in der ersten Folge zu sehen bekam. So ergibt sich der Eindruck eines geschlossenen Ganzen, der Regisseur signalisiert, dass die Geschichte damit abgeschlossen ist. Das folgende Video fasst einige der ersten und letzten Einstellungen bekannter Serien zusammen und zeigt sie parallel nebeneinander an.

Bearbeitet: Donnerstag 14 Juli 2016 11:41

Filmreferenzen bei den "Simpsons"

Geschrieben am Mittwoch 29 Juni 2016 um 18:47 von Roland Freist

Die "Simpsons" sind bekannt für ihre zahlreichen Anspielungen und Parodien auf Politik, Sport, Musik, Literatur und natürlich den Film, das liebste Kulturgut der USA. Das folgende Video von Celia Gómez vereinigt einige schöne Beispiele, ist allerdings weit von einer vollständigen Auflistung entfernt.

Bearbeitet: Mittwoch 29 Juni 2016 19:04

TV-Kritik: "Orange is the New Black"

Geschrieben am Samstag 29 August 2015 um 18:15 von Roland Freist

"Orange" ist das neue Gold

Gefängnisserien genauso wie -filme folgen üblicherweise dem immer gleichen Muster: Die Hauptperson wird uns ausführlich vorgestellt, wir erfahren, was sie warum getan hat, wie sie geschnappt und verurteilt wurde, und bekommen Einblicke in ihre Vergangenheit. Im Gefängnis wiederum lernt diese Person ein oder zwei Freunde kennen, auch von denen erfahren wir einige Details aus ihrem Leben. Der Rest der Mithäftlinge jedoch bleibt uns fremd, sie sind unserer Hauptperson gegenüber gleichgültig bis feindselig eingestellt. Wer sie sind, woher sie kommen, und warum einige von ihnen der Protagonistin gegenüber feindselig eingestellt sind, bleibt meist im Dunkeln.

"Orange is the New Black" ist eine Gefängnisserie neuen Typs, denn sie interessiert sich nicht nur für die wenigen, positiv besetzten Hauptpersonen, sondern für die Charaktere sämtlicher Insassen des fiktiven Frauengefängnisses in Litchfield, New York, in dem die Serie spielt. Der Zuschauer gewinnt über Rückblenden nach und nach Einblicke in die Vergangenheit nicht nur der Inhaftierten, sondern auch der Gefängniswärter, die sie beaufsichtigen. Und zumindest in der ersten Staffel ahnt man mehr, als dass man weiß, warum die Frauen einsitzen. Man lernt ihr früheres Umfeld kennen, sieht jedoch nicht die Taten, die zur Verurteilung führten.

Die Serie begleitet die Managerin Piper Chapman (Taylor Schilling), die während ihrer College-Zeit für ihre damalige Freundin Alex Vause (Laura Prepon) einmalig 150.000 Dollar Drogengeld in die USA schmuggelte und prompt erwischt wurde. Zehn Jahre lang kam es nicht zur Anklage. Doch dann, kurz vor Ende der Verjährungsfrist, wurde Piper doch noch zu 15 Monaten verurteilt und landet eben in Litchfield. Sie hat größte Schwierigkeiten, sich an das Leben im Knast zu gewöhnen. Es gibt ein Regelwerk, das ihr niemand erklärt, stattdessen lassen die anderen Gefangenen genauso wie die Wärter sie immer wieder auflaufen. Doch mit der Zeit erobert sie sich ihren Platz. Und dann stellt sie fest, dass auch ihre Ex-Freundin Alex in Litchfield einsitzt.

Neben der in Deutschland kaum bekannten, aber ausgezeichnet spielenden Taylor Schilling fallen besonders Laura Prepon ("Die wilden 70er"), TV-Veteran Michael Harney als Gefängniswärter und natürlich Kate Mulgrew, bekanntgeworden als Captain Janeway vom Raumschiff Voyager und in Litchfield als russischstämmige Chefin der Küchenbrigade beschäftigt, ins Auge.

Eine der wesentlichen Handlungsschienen, die in anderen Serien und Filmen ebenfalls oft vernachlässigt wird, ist zudem die Geschichte des zurückgebliebenen Partners der Hauptperson. Die Entwicklung von Pipers Verlobtem Larry Bloom, gespielt von Jason Biggs ("American Pie"), während ihrer Haft wird genauso ausführlich geschildert wie die Geschichte ihrer Mitgefangenen.

"Orange is the New Black" entstand nach dem gleichnamigen Buch von Piper Kerman, die darin ihre realen Erlebnisse im Gefängnis erzählte. Konzipiert wurde die Serie von Jenji Kohan, die bereits für die grandiose Serie "Weeds" verantwortlich zeichnete. "Orange" wurde produziert von Netflix und ist in Deutschland online und auf DVD erhältlich.

"Orange is the New Black" in der IMDB

Der deutsche Trailer:

Bearbeitet: Samstag 29 August 2015 18:25

"Dr. House" aufs Wesentliche reduziert

Geschrieben am Dienstag 21 Juli 2015 um 17:33 von Roland Freist

"Dr. House" läuft ja mittlerweile bereits seit einigen Jahren nur noch in Wiederholungen, neue Folgen werden nicht mehr produziert. Doch die Serie um den ebenso genialen wie zynischen Arzt Dr. Gregory House hat Spuren hinterlassen, nicht nur in Form von T-Shirts (hier mein Favorit), sondern auch als Krankenhausserie in neuem Stil. Dabei haben regelmäßige Zuschauer schnell bemerkt, dass die meisten Folgen dem immer gleichen Muster folgen, nämlich diesem hier:

 

Gefunden bei imgur

Batman und Robin gehen eine Hauswand hinauf und unterhalten sich mit Edward G. Robinson über Kunst

Geschrieben am Freitag 19 Juni 2015 um 17:54 von Roland Freist

Bearbeitet: Freitag 19 Juni 2015 17:57

"Game of Thrones": Der Wein-Mix

Geschrieben am Donnerstag 08 Januar 2015 um 18:47 von Roland Freist

Während RTL2 derzeit mit Wiederholungen auf die Ausstrahlung der vierten Staffel von "Game of Thrones" vorbereitet, ist es an der Zeit, auch einmal auf das massive Alkoholproblem von Westeros hinzuweisen:

Bearbeitet: Donnerstag 08 Januar 2015 18:54

In der Vorspannhölle

Geschrieben am Sonntag 16 November 2014 um 18:55 von Roland Freist

Das Video "Too Many Cooks" ist eine brillante Satire auf einen bestimmten Typ Vorspann, der bei amerikanischen Sitcoms der 80er Jahre äußerst beliebt war. Es lohnt sich, den kleinen Film bis zum Ende zu sehen. Zwar meint man nach zwei bis drei Minuten den Witz verstanden zu haben. Doch der echte Wahnsinn beginnt erst etwa ab der fünften Minute.

Gedreht wurde der Film von Casper Kelly, einem erfahrenen TV-Regisseur und -Produzenten. Er arbeitet seit Jahren für Adult Swim, einem in den USA über Kabel ausgestrahlten Fenrnsehprogramm, das sich die Frequenz mit dem Cartoon Network teilt. Adult Swim sendet von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens vor allem Zeichen- und Puppentrickfilme für Erwachsene. Weitere Hintergrundinformationen zu "Too Many Cooks" liefert dieser Text.

Die Kunst des Vorspanns

Geschrieben am Dienstag 09 September 2014 um 15:35 von Roland Freist

Durch einen Hinweis auf Twitter stieß ich vor kurzem auf Art of the Title, eine Website, die sich ganz der Kunst des Vorspanns verschrieben hat. Da viele der heutigen Filme jedoch auf die Vorstellung von Schauspielern, Regisseur etc. verzichten und direkt in die Handlung einsteigen, werden auch herausragende Abspänne vorgestellt. Zudem beschränken sich die Macher nicht auf Kinofilme, sondern berücksichtigen auch Fernsehserien und Computer-Spiele.

Einer meiner Favoriten ist denn auch der Vorspann der gefeierten Krimiserie "True Detective". Hier passt einfach alles: die mit den Bildern von Landschaften und Industrieanlagen überblendeten Gestalten, die verblassten Farben und die Musik von The Handsome Family.

Als eine der herausragenden Titelsequenzen der letzten Jahre wird der Abspann von "Iron Man 3" vorgestellt. Völlig zu Recht, was mich angeht, die Machart im Stil eines 70er-Jahre-Actionstreifens verlieh dem ansonsten sehr mittelmäßigen Film zum Schluss noch einmal eine schöne ironische Note.

Und natürlich wird auch auf die Klassiker verwiesen, etwa auf "Vertigo", den Alfred Hitchcock mit einer beeindruckenden Großaufnahme von Kim Novaks Gesicht beginnen ließ.

Bereits vor einigen Jahren hat das Team von Art of the Title eine kleine Geschichte des Titeldesigns zusammengestellt, die ich hier vorgestellt habe.

Bearbeitet: Dienstag 09 September 2014 16:54

Erste Bilder von "Better Call Saul"

Geschrieben am Donnerstag 14 August 2014 um 11:48 von Roland Freist

Auf Youtube sind die ersten Ausschnitte aus "Better Call Saul" aufgetaucht, dem Spin-off von "Breaking Bad" rund um den windigen Anwalt Saul Goodman. Mich freut vor allem, dass laut Vorspann der wunderbare Jonathan Banks als Mike Ehrmantraut wieder auftaucht.

Hier zunächst der geleakte Vorspann:

Und dies ist der erste Teaser-Trailer:

"Game of Thrones", das Making of der Special Effects

Geschrieben am Freitag 11 Juli 2014 um 11:16 von Roland Freist

In den USA lief in diesem Frühjahr die vierte Staffel von "Game of Thrones", der erfolgreichsten HBO-Serie aller Zeiten. Das folgende Video des VFX-Studios Mackevision zeigt, wie die an England und Schottland erinnernden Bauten und Landschaften am Computer erzeugt und manipuliert wurden.

Bearbeitet: Freitag 11 Juli 2014 11:28

"House of Cards", die österreichische Version

Geschrieben am Dienstag 24 Juni 2014 um 17:11 von Roland Freist

Wer sagt denn, dass eine Serie wie "House of Cards" nur in den USA funktionieren kann? Wien bietet zumindest vergleichbare Locations an, wie das Video zeigt. Auf ihrer Website erzählen die Macher von der jungen österreichischen Produktionsfirma Filmspektakel, wie es zu dem Film kam.

Captain Picard singt "Let it Snow"

Geschrieben am Freitag 27 Dezember 2013 um 11:41 von Roland Freist

Das heißt, tatsächlich singt/sagt er in diesem Video natürlich "Make it so", seinen berühmten Picard-Spruch. Ist aber trotzdem ein schöner Beitrag zur Weihnachtszeit.

Bearbeitet: Sonntag 29 Dezember 2013 15:46

TV-Kritik: "The Walking Dead"

Geschrieben am Mittwoch 11 Dezember 2013 um 18:55 von Roland Freist

Eine soziologische Studie

"The Walking Dead" ist eine der erfolgreichsten neuen Serien der vergangenen Jahren. Dem Sender AMC hat sie die höchsten Einschaltquoten seiner Geschichte beschert, in den USA ist es die meistgesehene Kabelserie aller Zeiten. Das ist einigermaßen erstaunlich, da sie einem Genre zuzurechnen ist, das gemeinhin nur eine kleine Minderheit der Film- und Fernsehgucker interessiert, nämlich dem Zombie-Film beziehungsweise der Zombie-Serie (wobei ich jetzt keine zweite Serie wüsste, die sich dem gleichen Thema verschrieben hätte, ein eigenes Genre kann man damit also eigentlich nicht aufmachen).

Hauptperson ist Sheriff Rick Grimes (Andrew Lincoln), der bei einem Feuergefecht mit Kriminellen verwundet wird und erst einige Wochen später im Krankenhaus wieder aufwacht. Dabei muss er feststellen, dass die Welt während seiner geistigen Abwesenheit von einem Virus befallen wurde, der jeden Menschen kurze Zeit nach seinem Tod als Zombie wiederauferstehen lässt. Die Zombies haben Appetit auf Menschenfleisch und sorgen durch einen Biss dafür, dass sich ihre Mahlzeit in kürzester Zeit in einen der ihren verwandelt und ebenfalls mit gurgelnden Lauten auf der Suche nach Nahrung durch die Landschaft taumelt. Nur durch Zerstören des Gehirns können die Untoten zu echten Toten gemacht werden, man kennt das ja aus den Zombie-Filmen etwa von George Romero.

Die staatliche Ordnung hat sich aufgelöst, Polizei und Militär gibt es nicht mehr, Hörfunk und Fernsehen schweigen. Die überlebenden Menschen haben sich größtenteils zu kleinen Gruppen zusammengeschlossen, um sich gegen die Zombie-Plage zu verteidigen. Und hier wird es spannend: Denn "The Walking Dead" interessiert sich nur nebenbei für den Kampf Mensch gegen Zombie, dieser Krieg ist von vornherein verloren. Das Augenmerk der Serie richtet sich stattdessen auf die menschlichen Gemeinschaften, die nach der Katastrophe auf sich selbst gestellt sind. "The Walking Dead" ist ein soziologisches Experiment.

Die einzelnen Staffeln grenzen sich durch unterschiedliche Schauplätze voneinander ab. Die erste Staffel springt zunächst noch von einem Ort zum nächsten: Sheriff Rick stößt in der Stadt auf erste Verbündete, findet dann auf dem Land seine Frau und seinen Sohn wieder und zieht mit ihrer Gruppe zu einer Forschungseinrichtung, wo man nach einem Gegenmittel gegen den Zombie-Virus suchte. In der zweiten Staffel ist der örtliche Rahmen dann schon klar umrissen. Sie spielt durchgängig auf einer abgelegenen Farm und zeigt, wie die Großfamilie des Farmers mit Ricks Gruppe verschmilzt, und sie zeigt die Opfer, die dieser Prozess fordert. In der dritten Staffel ziehen die Reste der Farmgemeinschaft in ein verlassenes Gefängnis, dessen Stacheldrahtzäune und Gitter perfekten Schutz gegen die von den Zombies beherrschte Außenwelt bieten. Größere Gefahr droht jedoch von einer Siedlung in der Nähe, wo einige Hundert Menschen unter dem Kommando eines Diktators, der sich "Governor" nennen lässt, den Straßenzug einer Kleinstadt gegen die Zombies abgedichtet haben.

Die Serie beobachtet die Interaktion innerhalb der einzelnen Gruppen, wie die handelnden Personen zu Entscheidungen gelangen und wie sie ihre Konflikte lösen. Der Grundton ist pessimistisch, Untergang und Tod der restlichen Menschen scheinen unabwendbar. Der Titel "The Walking Dead" lässt sich in diesem Kontext auch so interpretieren, dass die Protagonisten eigentlich schon tot sind, nur noch sinnlos herumirrende Leichen.

Beim verzweifelten Kampf ums Überleben werden die Regeln einer zivilisierten Gesellschaft zunehmend ignoriert. Alles, was die eigene Gruppe bedrohen könnte, wird bekämpft. Rick, als Sheriff einst ein Gesetzeshüter, ermordet Fremde genauso wie Mitglieder der eigenen Gruppe im Bestreben, die Gemeinschaft zu beschützen. Neuankömmlinge werden mit Misstrauen empfangen und zumeist wieder vertrieben, hilflose Einzelgänger überlässt man dem Tod.

Spätestens ab der dritten Staffel schlägt "The Walking Dead" dann eine neue Richtung ein. Im Kampf um sichere Rückzugsorte, die sich zum Anbau von Nahrung eignen, setzen die Überlebenden die bissigen Untoten zunehmend als Waffe ein, um den Gegner zu dezimieren. Die Zombies sind nur noch eine Art Landplage, lästig, durchaus gefährlich, aber, von einigen Unfällen einmal abgesehen, insgesamt durchaus beherrschbar. Wesentlich mehr Opfer fordern die Verteilungskämpfe zwischen den einzelnen Gruppen. Und es zeigt sich, dass die größte Gefahr für den Menschen immer noch der Mensch selber ist.

"The Walking Dead" funktioniert, da man die Hauptfiguren über einen langen Zeitraum immer besser kennenlernt. Zudem verändern sie sich durch die Geschehnisse, sie entwickeln sich weiter, einige in eine positive Richtung, andere in eine negative. Als Zuschauer versteht man, was in ihnen vorgeht, und auch wenn viele Figuren keine Sympathieträger sind, interessiert man sich für ihre Schicksale. Denn obwohl es sich um eine Zombie-Serie handelt, geht es hier in erster Linie um die Menschen.

"The Walking Dead" ist in Deutschland über Fox im Zweikanalton zu sehen. Im Free-TV liefen die ersten drei Staffeln bei RTL II, das sie als Event-Programmierung jeweils an einem Wochenende ausstrahlte. In den USA läuft aktuell die vierte Staffel, eine fünfte Staffel ist bereits bestellt.

"The Walking Dead" in der IMDB

Der deutsche Trailer zur ersten Staffel:

"Breaking Bad", der Remix

Geschrieben am Dienstag 26 November 2013 um 11:33 von Roland Freist

Brillanter Zusammenschnitt von Szenen aus den ersten beiden Staffeln der besten Serie der Welt. Schnitt und Musik von placeboing.

Weitere Beiträge zu "Breaking Bad" in diesem Blog:

Meine Kritik zu der Serie

Drei Videoessays zu der großartigen Kameraarbeit

"Breaking Bad" aus Sicht der Cousins

"Breaking Bad": The Middle School Musical

Jimmy Fallon: "Joking Bad"

Bearbeitet: Dienstag 26 November 2013 11:56

"Joking Bad"

Geschrieben am Dienstag 17 September 2013 um 11:39 von Roland Freist

Amerikanische Fernsehshows parodieren regelmäßig populäre Filme und Serien. US-Talkmaster Jimmy Fallon hat sich jetzt "Breaking Bad" vorgenommen: Unter dem Titel "Joking Bad" zeigt das Video den Aufstieg von Fallon zu einem gefürchteten Gagschreiber, dazu gibt's Cameo-Auftritte von Bryan Cranston, Bob Odenkirk und Aaron Paul.

Weitere Filmparodien:

"The President's Speech"

"Movie: The Movie"

"Djesus Unchained"

Bearbeitet: Dienstag 17 September 2013 12:04

"Breaking Bad": The Middle School Musical

Geschrieben am Dienstag 06 August 2013 um 14:15 von Roland Freist

Musical-Aufführungen haben an amerikanischen Schulen eine lange Tradition. Dieses Video ist jedoch lediglich eine Simulation. Das Comedy-Duo Rhett & Link nutzt die Form, um eine der interessantesten, aber auch brutalsten TV-Serien der letzten Jahre zu parodieren. "Breaking Bad" in einer Schulaufführung wäre auch in den USA so nicht möglich.

Ein ähnliches Video habe ich in diesem Blog schon einmal vorgestellt. Damals ging es um eine Schulaufführung von Brian de Palmas "Scarface" – bitte hier klicken.

Eine Kritik zu "Breaking Bad" finden Sie hier, drei Videoessays zu der großartigen Kameraarbeit in der Serie gibt es hier.

TV-Kritik: "Mad Men"

Geschrieben am Freitag 11 Januar 2013 um 16:25 von Roland Freist

Verrückte 60er

Neben "Breaking Bad" (hier meine Kritik) ist "Mad Men" die zweite große und wichtige TV-Serie der letzten Jahre. Beide laufen in den USA beim Pay-TV-Sender AMC, der auch die Zombie-Serie "The Walking Dead" ausstrahlt.

"Mad Men" spielt in der fiktiven Werbeagentur Sterling Cooper Anfang der 60er Jahre. Von diesem Umfeld leitet sich auch der Titel ab: Einige der größten amerikanischen Agenturen haben ihren Sitz in der New Yorker Madison Avenue, Mad Men ist die Bezeichnung, die sich die dort arbeitenden Werbeleute selbst gerne geben. Hauptperson der Serie ist der Kreativdirektor von Sterling Cooper, Don Draper, gespielt von Jon Hamm. Seine Erlebnisse in der Agentur und außerhalb mit seiner schönen Frau Betty (January Jones, die beste Grace-Kelly-Darstellerin seit Grace Kelly selbst) und den beiden Kindern sind der rote Faden, der sich durch die Serie zieht. Dazu kommen verschiedene Nebenhandlungen rund um andere Beschäftige der Agentur.

Zwei Aspekte sind es, die bei dieser Serie einen "Wow!"-Effekt verursachen: zum einen die Ausstattungsorgie, die sich der Sender geleistet hat. Es gibt keine Krawatte, keinen Manschettenknopf, keine Halskette, kein Kleid, kein Hemd und keinen Anzug, der nicht der Mode Anfang der 60er Jahre entspricht. Auch jedes Detail der Büro- und Wohnungseinrichtung, jeder Stuhl, jeder Tisch, jede Vase, jede Lampe ist entweder ein Original aus der damaligen Zeit oder bis ins kleinste Detail originalgetreu nachgebaut. Zusammen mit der hohen Qualität der Bilder, in Farbe und Aufbau phantastisch komponierte Aufnahmen der Akteure und ihrer Umgebung, entsteht ein hochgradig realistischer Eindruck von dieser Zeit. Er wird noch verstärkt durch gelegentlich zu sehende Fernsehbilder etwa von Reden Martin Luther Kings oder von zeitgenössischen Werbespots.

Diesen Realismus machen sich die Autoren von "Mad Men" rund um den Produzenten Matthew Weiner zunutze, um den zweiten "Wow!"-Effekt zu erzielen: Der Zuschauer zieht unwillkürlich Vergleiche zwischen dem Verhalten der Akteure in den frühen 60ern und den heute üblichen Verhaltensweisen. Aufgrund der teilweise krassen Unterschiede wird man immer wieder mit der Nase darauf gestoßen, welche großen gesellschaftlichen Veränderungen in den letzten Jahren vonstattengegangen sind, wie stark sich die Bewertungen vieler Sachverhalte verändert haben.

Einige Beispiele: In "Mad Men" wird völlig selbstverständlich gesoffen was die Leber hergibt. Unter dem Führungspersonal gehört es zum guten Ton, jedem Kollegen, der das Büro betritt, einen Whisky oder Gin anzubieten, und sei es auch erst zehn Uhr vormittags. Zu diesem Zweck stehen überall kleine Zimmerbars bereit. Mittags und nach der Arbeit schüttet man zusätzlich Martinis in sich hinein. Und es wird geraucht: Don Draper ist genauso wie seine Frau kaum jemals ohne Zigarette zu sehen. Man raucht in jedem Büro, jeder Wohnung, während geschäftlicher Besprechungen, aber auch im Fahrstuhl und in Gegenwart der Kinder. Ein Gesundheitsbewusstsein existiert nicht, der ständige Genuss harter alkoholischer Getränke gilt als ein Zeichen von Weltläufigkeit.

Auffällig ist auch die Rolle der Frauen. Zu Beginn der ersten Staffel sind sämtliche Texter und das gesamte Führungspersonal bei Sterling Cooper männlich. Weiblich sind lediglich die Assistentinnen, die vor den Büros sitzen und für ihre männlichen Kollegen die Telefonverbindungen herstellen. Lediglich Peggy Olson (Elisabeth Moss) gelingt es, von der Sekretärin zur Texterin mit eigenem Büro aufzusteigen. Dafür muss sie jedoch disziplinierter sein und härter arbeiten als die Männer. Und sie bezahlt einen hohen Preis für ihren Aufstieg: Nachdem ihr Kollege Pete Campbell (Vincent Kartheiser) sie geschwängert hat, muss sie die Schwangerschaft verbergen, darf niemandem etwas davon erzählen und gibt das Kind schließlich zu Pflegeeltern. Hätte jemand etwas von dem unehelichen Kind erfahren, wäre das wohl das Ende ihrer Karriere gewesen.

Immer wieder gibt es Szenen, in denen die Frauen privat und beruflich gedemütigt und von den Männern als Menschen zweiter Klasse behandelt werden. Das geschieht noch nicht einmal in böser Absicht – es ist einfach der gesellschaftliche Konsens und reine Gedankenlosigkeit. Aber in den Augen der Frauen kann man sehen, dass sie beginnen, sich eigene Gedanken zu machen, und dass es anfängt zu gären. Das Großartige an "Mad Men" ist dabei, dass die Serie dem Zuschauer die Gedanken der Menschen verrät, ohne dass sie ausgesprochen werden.

Weitere Themen, die die Serie aufgreift, umfassen beispielsweise den Umgang mit Homosexuellen – der Chefgrafiker Salvatore Romano (Bryan Batt) ist schwul und verbirgt das hinter der Fassade einer bürgerlichen Ehe – oder auch mit Afroamerikanern. Und immer verrät einem "Mad Men" mindestens genauso viel über die heutige Zeit wie über die Epoche, in der die Serie spielt.

ZDF neo zeigt derzeit jeden Mittwochabend Wiederholungen der zweiten und dritten Staffel von "Mad Men". Ab 13. Februar soll die vierte Staffel ausgestrahlt werden.

"Mad Men" in der IMDB

Das folgende Video versammelt sämtliche Trinkszenen der Serie und demonstriert, welche unglaublichen Mengen Alkohol die Darsteller in sich hineinschütten:

Das nächste Video verspricht einen Zusammenschnitt aller Szenen, in denen bei "Mad Men" geraucht wird. Aber das stimmt nicht, es sind erheblich mehr.

Bearbeitet: Montag 14 Januar 2013 17:21

"Breaking Bad" aus Sicht der Cousins

Geschrieben am Samstag 24 November 2012 um 10:41 von Roland Freist

Zwei Figuren aus "Breaking Bad", die man wohl nicht mehr vergessen wird, sind die beiden mexikanischen Cousins aus Staffel 3, die über die Grenze kommen und Jagd auf Walter White machen. Die Drehbuchautoren haben sich viel Mühe gegeben, die Geschichte dieser beiden ebenso haar- wie skrupellosen Killer auszugestalten. Das Blog Press Play hat die Szenen mit den beiden Cousins nun zusammengeschnitten und in die chronologische Reihenfolge gebracht. Das Ergebnis ist ein rund dreiviertelstündiges Video, das die Geschehnisse in "Breaking Bad" aus einer komplett anderen Perspektive zeigt. Anschließend hat Press Play die Filmkritikerin Sheila O'Malley gebeten, ihre Eindrücke von diesem Film zu schildern – sie hatte zuvor noch nicht eine einzige Minute der Serie gesehen. Das Ergebnis findet sich hier.

Meine TV-Kritik zu "Breaking Bad" erreichen Sie hier, unter diesem Link stehen zudem zwei Videos, die die hervorragende Kameraarbeit in der Serie dokumentieren.

Die Kamera in "Breaking Bad"

Geschrieben am Donnerstag 13 September 2012 um 15:52 von Roland Freist

"Breaking Bad" ist in vielerlei Hinsicht eine großartige Fernsehserie. Eins der wichtigsten Elemente war bereits ab der ersten Folge die Kamera, die viele Szenen als wahren Bilderrausch inszenierte, wie man ihn sonst meist nur in großen Hollywood-Produktionen sieht. Beispiele zeigt der folgende Zusammenschnitt aus dem ersten Teil von Staffel 5 der Serie, der in diesem Sommer in den USA lief. Es sind so gut wie keine Dialoge zu hören, es geht allein um die Bilder. Spoileralarm muss daher nicht gegeben werden.

Das Video wurde zusammengestellt von dem Musiker Dave Bunting und dem Journalisten Derek Hill und wurde im Press-Play-Blog auf Indiewire veröffentlicht. Dort findet sich auch ein begleitender Text zu den Bildern. Meine TV-Kritik zu "Breaking Bad" erreichen Sie über diesen Link.

Update: Mittlerweile hat Dave Bunting zusammen mit Gary Sullivan noch einen Videoessay zur vierten Staffel von "Breaking Bad" nachgereicht, den begleitenden Text dazu finden Sie hier.

2. Update: Jetzt ist auch ein Einblick in die dritte Staffel verfügbar, für mich der Höhepunkt der Serie. Den Schnitt hat wieder Dave Bunting besorgt, den Essay dazu gibt es hier.

Bearbeitet: Dienstag 09 April 2013 11:50

TV-Kritik: "Breaking Bad"

Geschrieben am Sonntag 19 August 2012 um 17:20 von Roland Freist

Walter White wechselt auf die dunkle Seite

"Breaking Bad" ist ohne Zweifel eine der besten Fernsehserien nicht nur des aktuellen Programms, sondern aller Zeiten. Sie erzählt die Geschichte des Chemielehrers Walter White (Bryan Cranston, "Malcolm mittendrin"), der unheilbar an Krebs erkrankt und daraufhin beschließt, Crystal Meth herzustellen, um mit dem Drogengeld seine Behandlung zu bezahlen und seine Familie finanziell abzusichern. Über fünf Staffeln hinweg sieht man zu, wie aus einem harmlos wirkenden, zurückhaltenden Mann aus der unteren Mittelschicht der führende Drogenproduzent von Albuquerque, New Mexico, wird, ein hochgradig gefährlicher Krimineller.

Dabei scheint anfangs alles nur ein Spiel zu sein. Die Serie besitzt einen zuweilen zwar grimmigen, aber immerhin Humor: Um sein schmales Lehrergehalt aufzubessern, arbeitet White nebenbei in einer Autowaschanlage, wo er immer wieder auch mal die Wagen seiner Schüler putzen muss. Erst nachdem bei ihm Krebs festgestellt wird, beginnt er Meth zu kochen, ein preiswertes, illegales Aufputschmittel, das zu psychischer Abhängigkeit führt und zu dessen Nebenwirkungen Persönlichkeitsveränderungen und Zahnausfall gehören. Als Gehilfen heuert er ausgerechnet einen ehemaligen Schüler von sich an, einen Jungen namens Jesse Pinkman (Aaron Paul), dem er in Chemie eine Fünf gegeben hatte. Jesse ist ein Junkie und verhilft Walter White mit seinem Insiderwissen über die Drogenszene von Albuquerque zu ersten Verkaufserfolgen. Seiner Frau Skyler (Anna Gunn) und seinem behinderten Sohn Walter Jr. (RJ Mitte) erzählt White zunächst nichts von seiner neuen Einnahmequelle. Ein witziger Einfall der Drehbuchschreiber ist, dass Walters Schwager Hank Schrader (Dean Norris) ein ziemlich abgebrühter Agent der Antidrogen-Behörde DEA ist.

Doch was zunächst wie eine Serie über Walters Abenteuer in der Drogenwelt aussieht, entwickelt recht schnell immer düsterere Töne. Zwar kann sich Walter White mit dem Drogengeld eine erstklassige medizinische Behandlung bei einem der besten Onkologen der USA leisten. Doch damit der Geldfluss nicht abreißt, ist er gezwungen zu morden, er muss Konkurrenten und bezahlte Killer aus dem Weg räumen, wenn er nicht Gefahr laufen will, mit seinen Geschäften aufzufliegen. Er sieht aber auch tatenlos zu, als Jesses Freundin an ihrem Erbrochenen erstickt, und er verstrickt sich gegenüber seiner Familie immer mehr in Lügen und gefährdet damit seine Ehe. Spätestens ab der dritten Staffel wird ihm auch immer mehr das Schicksal der Crystal-Meth-Süchtigen bewusst, die von seinen Drogen zugrunde gerichtet werden. Immer deutlicher wird, dass der Preis für Walter Whites Überleben der Tod der anderen ist.

Der Name des Protagonisten, Walter White, deutet darauf hin, dass der Erfinder der Serie, Vince Gilligan, ehemals Produzent von "Akte X", ursprünglich im Sinn hatte, mithilfe einer exemplarischen Figur die Angst des amerikanischen Mittelstands vor dem Abrutschen ins Prekariat zu beschreiben und zu zeigen, wie diese soziale Ungewissheit einen Menschen kriminell werden lässt. Doch dieses Konstrukt hat von Anfang an nicht so recht funktioniert, denn White ist als festangestellter Lehrer natürlich krankenversichert. Die Behandlung seiner Krebserkrankung würde von der Kasse bezahlt, der Aufbau einer illegalen Drogenküche wäre an und für sich nicht notwendig. Als Kritik am amerikanischen Gesundheitswesen ist die Serie daher ebenfalls nicht geeignet. Die erste Staffel baut daher die Hilfskonstruktion auf, dass der Spezialist, bei dem sich White in Behandlung begibt, so teuer ist, dass die Krankenversicherung die Kosten nicht übernimmt.

Doch je weiter die Serie voranschreitet, desto mehr weichen die Drehbuchautoren von der ursprünglichen Konzeption ab. Tatsächlich belügt sich Walter White mit der Entschuldigung für seine Taten (er muss seine Behandlung bezahlen und will, dass seine Familie nach seinem Tod materiell versorgt ist) nur selbst. Denn zum einen bietet ihm ein reicher Freund an, die Schecks an das Krankenhaus zu übernehmen, koste es, was es wolle. Zum anderen findet seine Frau Skyler, eine gelernte Buchhalterin, schon bald nach der Geburt ihres zweiten Kindes in der zweiten Staffel wieder einen gut bezahlten Job. Ein materieller Notstand ist daher auch nach dem Tod von Walter nicht zu erwarten. Aufgrund seiner Lügen ist seine Ehe zudem schon längst am Ende, seine Frau will sich scheiden lassen. Bis es in der dritten Staffel auch bei ihr zu einer 180-Grad-Drehung kommt: Längst hat sie erfahren, worin die Nebentätigkeit ihres Mannes besteht und wie viel Geld er damit verdient. Und plötzlich beginnt auch sie eine Lügenkonstruktion aufzubauen, um mit den Hunderttausenden von Dollars, die Walter nach Hause bringt, der Familie ihrer Schwester helfen zu können, deren Mann, der DEA-Agent, schwer verletzt im Krankenhaus liegt.

"Breaking Bad" zeigt, wie einfach der Übergang von einem gesetzestreuen, bürgerlichen Leben zu einer kriminellen Existenz ist. Walter White kämpft immer weniger gegen den Krebs und immer häufiger gegen konkurrierende Dealer und Mafia-Organisationen. Immer mehr Menschen werden zu seinen Opfern, und das zunehmend mit Duldung durch seine Frau. Beide wollen die Drogengelder jedoch nicht verwenden, um damit eigenen Luxus zu finanzieren, sondern um der eigenen Familie zu helfen und sie zu schützen – selbst wenn das objektiv gesehen nicht notwendig wäre. Zynischer ist die angebliche Keimzelle der Gesellschaft wohl noch nie gezeigt worden.

Zum Glück vermeidet die Serie dabei einen belehrenden Tonfall. "Breaking Bad" ist eine spannende Krimi- und Familienserie, bei der der Kontrast zwischen der düsteren, pessimistischen Stimmung und dem grellen, klaren Licht von New Mexico oftmals surrealistische Bilder erzeugt. Zu Recht wurde die Nachbearbeitung der Bilder bereits zweimal mit dem Fernsehpreis Emmy ausgezeichnet, die durchweg hervorragende Kameraarbeit wurde mehrfach für Auszeichnungen nominiert. Zusammen mit der hohen Qualität der Drehbücher und den ausgezeichneten Schauspielern – Bryan Cranston bekam bislang schon drei Emmys, dazu kommt einer für Aaron Paul – ist daraus ein Gesamtpaket entstanden, das momentan alle anderen Fernsehprogramme überstrahlt.

In Deutschland und Frankreich liegen die Free-TV-Rechte an "Breaking Bad" bei Arte, das die Staffeln 1 bis 3 in Doppelfolgen ausgestrahlt hat. Staffel 4 wechselt auf einen neuen Sendeplatz am Freitagabend und wird ab dem 2. November 2012 gezeigt. Alle vier Staffeln sind bereits in deutscher Übersetzung auf DVD erhältlich. In den USA läuft derzeit die fünfte und letzte Staffel. Als Ergänzung zu diesem Artikel finden Sie in diesem Blog unter diesem Link ein Video mit Szenen aus "Breaking Bad", die die hervorragende Kameraarbeit demonstrieren.

"Breaking Bad" in der IMDB

Der amerikanische Trailer:

Bearbeitet: Donnerstag 17 Januar 2013 9:56

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