Wie jedes Jahr habe ich in dieser Liste die Filme berücksichtigt, die
die Kritierien für eine Oscar-Nominierung erfüllten, also im Jahr 2012
in die amerikanischen Kinos kamen. Es war insgesamt ein gutes Filmjahr,
was allerdings weniger auf die kleine Gruppe der Top-Titel
zurückzuführen ist, sondern auf die hohe Zahl an guten, sehenswerten
Filmen, die in die Kinos kamen.
1. "Argo"
Dieser Film verdient Platz 1, da er einfach in keiner Hinsicht
irgendwelche Schwächen aufweist. "Argo" erzählt eine gute Story, ist
spannend, witzig, gut fotografiert und beschäftigt eine Reihe von
Schauspielern, die ich immer wieder gerne sehe, inklusive John Goodman,
Alan Arkin, Victor Garber und Brian Cranston. Regisseur und
Hauptdarsteller Ben Affleck hat mit seinem dritten Film endgültig zu
einem eigenen Stil gefunden, weniger aufgeregt und dramatisch, als es
sonst in Hollywood üblich ist, aber dafür sehr präzise in den Details.
2. "Django
Unchained"
Für seinen Spaghetti-Western bekommt Tarantino endlich die Anerkennung
und die Besucherzahlen, die er seit langem verdient. Nachdem er mit
seinen beiden letzten Filmen unter der Nazi-Führungsspitze und den
weißen Sklavenhaltern aufgeräumt hat, bin ich gespannt, wen er sich als
nächstes vorknöpft. Wie wär's denn zur Abwechslung mal wieder mit einer
einfachen Rache-Geschichte à la "Kill
Bill"?
3. "Beasts
of the Southern Wild"
Der Film übt mit seinen Bildern, der Hauptdarstellerin und der Musik
einen ungeheuren Sog aus und ist dabei so erfolgreich, dass es ihm
gelingt, mystische Auerochsen, die Klimaerwärmung und die Darstellung
des Lebens in einem sumpfigen Slum miteinander zu verbinden, ohne dass
man sich über diese Kombination auch nur einen Moment lang wundert.
4. "Moonrise
Kingdom"
Der aktuelle Film von Wes Anderson ist sein bislang bester. Er erzählt
eine ganz einfache Geschichte auf eine Art, dass man meint, einen Blick
in eine Parallelwelt zu werfen oder der Aufführung einer
surrealistischen Augsburger Puppenkiste beizuwohnen.
5. "Prometheus"
Ridley Scotts Science-Fiction-Epos ist Old School, mit vielen Elementen
einer traditionellen Space Opera, und gleichzeitig visuell auf dem
neuesten Stand. Eine spannende Story und gute Schauspieler haben ihn zum
besten SF-Film des Jahres gemacht, auch wenn er als Prequel der "Alien"-Reihe
nicht völlig überzeugen kann.
6. "Zero
Dark Thirty"
Die Diskussion über die Folterszenen hat überdeckt, wie gut "Zero Dark
Thirty" als Film ist. Kathryn Bigelow gelingt es wie schon bei "The
Hurt Locker", die Spannung hoch zu halten, ohne dass über weite
Strecken sonderlich viel passiert.
7. "Looper"
Ein sehr origineller Beitrag zum Genre der Zeitreisefilme. Auf die Idee,
die ewige Schleife aus Ursache und Wirkung auf diese Weise aufzulösen,
ist bisher noch niemand gekommen.
8. "Lincoln"
"Lincoln" ist klassisches Holllywood-Breitwand-Kino, ein großes Epos und
großes Drama. Steven Spielberg zeigt, wie erfolgreiche Realpolitik
funktioniert und welche Mittel manchmal notwendig sind, um ein Ziel zu
erreichen. Normalerweise sind das die Filme, die schließlich den Oscar
gewinnen. Aber vielleicht sind diese Zeiten langsam vorbei.
9. "Life
of Pi"
Was von diesem Film in Erinnerung bleibt, sind vor allem die
fantastischen Bilder. Der Kameramann Claudio Miranda und die
Special-Effects-Abteilung haben beide völlig zu recht eine Oscar
bekommen. Die Story hingegen kann erst durch den Rückblick am Schluss
überzeugen.
10. "Skyfall"
Der bislang beste Film mit Daniel Craig und einer der reflektiertesten
und intelligentesten Bond-Filme überhaupt. Regisseur Sam Mendes zeigt,
wie es mit der Reihe weitergehen kann. Und die Actionszenen lagen
natürlich auf dem gewohnt hohen Niveau.
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