Gestern, am 10. Juni, fand in München der vierte Microsoft
Systemmanagement Summit statt. Im ersten Vortrag auf der Konferenz
sprachen Michael Korp und Peter Hake, beide Technical Evangelists bei
Microsoft, einige der wichtigsten Trends an, die sie in der
professionellen IT-Welt derzeit beobachten. So registrieren sie ein
wachsendes Interesse der Unternehmen, ihre gesamte IT inklusive Servern,
Client-Anwendungen und Storage in die Cloud auszulagern. Allerdings
könne nicht alles delegiert werden. So müsse sich jede Firma überlegen,
welche Daten sie in die Hände der Cloud-Dienstleister übergibt. Außerdem
müssten die Verantwortlichkeiten intern bleiben, sprich, es muss immer
noch jemand da sein, der den aktuellen Status überwacht und im Notfall
eingreift beziehungsweise Alarm schlägt. Aber auch die Zugriffssteuerung
und Rechtevergabe, also die Entscheidung darüber, wer auf welche Daten
zugreifen darf, könne nur innerhalb des Unternehmens erfolgen.
Später am Tag stellte Microsoft gleich zwei Anwendungen für die
IT-Prozessautomatisierung im Rechenzentrum vor. Im vergangenen Dezember
hat der Konzern die kanadische Firma Opalis
übernommen, deren gleichnamige Applikation nun im Bundle der System
Center Server Management Suite vertrieben wird. Parallel dazu hat MS
selbst den System
Center Service Manager entwickelt, stellt ihn bislang allerdings nur
als 180-Tage-Testversion zur Verfügung. Mit beiden Anwendungen lassen
sich typische Service-Aufgaben der IT-Abteilungen – wie beispielsweise
der Reset eines Passworts – so weit automatisieren, dass sie nach
Anforderung durch den Anwender ohne Zutun eines IT-Mitarbeiters
durchgeführt werden. Aber es sind auch komplexere Aufgaben wie die
Analyse einer eingefrorenen Anwendung und die anschließende Installation
von Patches oder Treibern realisierbar.
Opalis sah in der Demo noch etwas unfertig aus, das Programm muss erst
noch in die Microsoft-Welt integriert werden. Die Stärke der Software
war jedoch sofort erkennbar, nämlich die übersichtliche grafische
Darstellung und einfache Steuerung der einzelnen Schritte beim
Abarbeiten einer Aufgabe. Und: Opalis ist aufgrund seiner Historie nicht
auf Microsoft-Umgebungen beschränkt, sondern arbeitet beispielsweise
auch mit HP-Anwendungen zusammen. Das kann der Service Manager nicht,
dafür bietet er eine enge Anbindung an den MS SQL Server, so dass der
Administrator umfassende Auswertungen der Service-Fälle, also
beispielsweise der häufigsten Absturzursachen von einzelnen
Desktop-Anwendungen, vornehmen und anschließend entsprechend handeln
kann.
Infos zu den Vorträgen auf der Veranstaltung gibt es unter www.systemmanagementsummit.de.