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Chaos Cinema

Ein scharfsinniger Videoessay von Matthias Stork über die Trends im modernen Actionkino, zuerst veröffentlicht auf Indiewire. Dort findet man den Kommentar auch nochmal in schriftlicher Form zum Nachlesen.

Stork kritisiert zu Recht, dass den Actionfilmen in den vergangenen zehn Jahren die visuelle Verständlichkeit abhanden gekommen ist. Anstatt die Szenen so zu drehen, dass der Zuschauer jederzeit weiß, was wo passiert, wo die Protagonisten stehen und aus welcher Perspektive die Kamera sie zeigt, setzten Regisseure wie Michael Bay heute darauf, dem Zuschauer die Orientierung zu nehmen. Die Actionszenen etwa in "Transformers", "Die Bourne Verschwörung" oder "Déjà Vu" zielten zu diesem Zweck bewusst auf eine Überlastung der Sinne des Zuschauers ab. Das Ergebnis ist ein Filmstil, den Stork "Chaos Cinema" nennt.

Und ich frage mich, ob das Kino damit vielleicht auf die moderne Hightech-Kriegsführung und -Berichterstattung im Irak oder in Libyen reagiert. Denn die Medien, und allen voran das Fernsehen, vermitteln einem nicht zuletzt durch die zunehmende Einbindung privater, nicht verifizierter Videoaufnahmen aus Youtube und nicht überprüfter Aussagen angeblicher Zeugen ebenfalls nur noch das Bild eines völlig undurchsichtigen Chaos anstatt mit Recherchen, Analysen und Hintergrund-Berichten für Orientierung zu sorgen.

Chaos Cinema, Teil 1:

Chaos Cinema, Teil 2:

Geschrieben am Dienstag 23 August 2011 um 11:38 von Roland Freist

Bearbeitet: Sonntag 31 Mai 2015 18:53

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