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Filmkritik: "Predators"

Die Jagdsaison ist eröffnet

Die gute Nachricht zuerst: Es gibt da draußen Planeten, die der Erde so ähnlich sind, dass sie nicht nur die gleiche Schwerkraft und Atmosphäre aufweisen, sondern auch eine identische Pflanzenwelt. Und nun die schlechte Nachricht: "Predators" ist kein besonders spannender, geschweige denn ein guter Film. Daher hat man Zeit und Muße, sich über solche und andere Details und Ungereimtheiten Gedanken zu machen.

So stellt sich beispielsweise heraus, dass sich die Sonne über diesem Exoplaneten nicht bewegt. Warum es dann zum Schluss trotzdem dunkel werden kann, bleibt unklar. Vermutlich weil die Explosionen so besser zur Geltung kommen. Schon die ganze Ausgangssituation ist rätselhaft. Zu Anfang sieht man sieben Männer und eine Frau vom Himmel fallen – die Szene erinnert verdächtig an die erste Folge von "Lost". Mit Mühe und Not schaffen sie es, ihre Fallschirme zu öffnen. Sie landen in einem subtropischen Dschungel und bilden eine Gruppe. Schnell stellt sich heraus, dass keiner weiß, wie er hierhergekommen ist. Offensichtlich hat jemand sie gezielt ausgewählt, denn es handelt sich um Angehörige amerikanischer Spezialeinheiten, einen russischen Tschetschenienkämpfer, einen japanischen Yakuza (der in der Folge, etwas unpassend gekleidet, mit Anzug und Krawatte durch den Wald stapft), ein Mitglied mittelamerikanischer Todesschwadronen und so weiter. Erfahrene Killer eben. Wer sie nach welchen Kriterien ausgesucht hat – ebenfalls unklar.

Klar ist jedoch bald, dass sie in der Tradition der "Predator"-Filme stehen, in deren vorangegangenen Teilen Außerirdische auf die Jagd nach Menschen und einmal auch nach Ridley Scotts Aliens gingen. Dieses Mal haben sie auch ihre Hunde mitgebracht, die ein wenig so aussehen, als hätten sich Dalmatiner Knochenschmuck angelegt. Solche Begleiter wären in einem Wald normalerweise äußerst unpraktisch, da sie mit ihren Hauern ständig im Unterholz hängenbleiben würden. Hat den Regisseur – er heißt übrigens Nimród Antal – aber nicht weiter gestört.

Anschließend tauchen dann ihre Herrchen auf, die außerirdischen Hobbyjäger. Es sind immer noch die gleichen Predators, die wir bereits seit 1987 kennen, als der erste Film aus dieser Reihe ins Kino kam. Leider ist von dessen Spannung nicht viel übrig geblieben. Stattdessen schleppt sich die Handlung so dahin: Zu den Regeln des Genres gehört es, dass eine Figur nach der anderen abgemurkst wird, bis es dann zum Schluss zum Showdown kommt. So auch hier. Und es überrascht auch nicht, dass das letzte Duell von Adrien Brody ("Der Pianist", "King Kong") ausgetragen wird, dem vermutlich bekanntesten Schauspieler in diesem Film.

"Predators" wurde produziert von Robert Rodriguez ("Desperado", "Sin City"), dessen Name in der Werbung deutlich größer gefahren wird als der des Regisseurs. Ihm ist es wohl auch zu verdanken, dass der Film zumindest ein anständiges Budget bekam, so dass die Special Effects größtenteils ganz ordentlich aussehen. Auch Farb- und Bildkomposition sind so, wie man es in solchen Filmen haben will, also düster und geheimnnisvoll. Die Gefahr ist zunächst unsichtbar, dann kommt es immer wieder zu blitzartigen Überraschungsangriffen. Fans von SF- und Dschungelkämpfer-Filmen werden sich "Predators" ohnehin ansehen. Alle anderen können aber abwarten, bis im Fernsehen mal wirklich nichts anderes als Musikantenstadl läuft, und sich dann die DVD ausleihen.

"Predators" in der IMDB

Der deutsche Trailer:

Geschrieben am Dienstag 13 Juli 2010 um 16:45 von Roland Freist

Bearbeitet: Sonntag 03 Juli 2011 16:34

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