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Archiv vom April 2012

Filmkritik: "The Avengers"

Geschrieben am Freitag 27 April 2012 um 22:50 von Roland Freist

Immer das Geschiss mit dem Loki

Nun finden sie also endlich zusammen. Nachdem Marvel seine Superhelden Iron Man (Robert Downey Jr.), Hulk (Mark Ruffalo), Thor (Chris Hemsworth) und Captain America (Chris Evans) in den vergangenen Jahren in eigenen Filmen vorgestellt und ihren Werdegang erzählt hatte, wird in "The Avengers" die Gruppe durch Black Widow (Scarlett Johansson) und Hawkeye (Jeremy Renner) komplettiert, und die Party kann beginnen.

Bis es soweit ist, muss der Zuschauer zunächst allerdings eine quälend lange Vorgeschichte über sich ergehen lassen. Es geht um den bereits aus "Thor" bekannten Loki (Tom Hiddleston), Gott aus Asgard und der Bruder von Thor, dem es gelungen ist, seine Welt zu verlassen und die Erde zu erreichen. Hier sucht er den Tesseract, eine blau leuchtende, würfelförmige Energiequelle, mit der er den Weg für die mit ihm verbündeten Invasionstruppen vom anderen Stern öffnen kann. Der Würfel ist dann auch recht schnell gefunden, was die Geheimorganisation S.H.I.E.L.D. mit ihrem Chef Nick Fury (Samuel L. Jackson) auf den Plan ruft. Er trommelt die Superhelden zusammen, ein Plan, der unter dem Namen "Avenger-Projekt" wohl schon länger in seiner Schublade lag. Die Helden kämpfen während der ersten Hälfte des Films allerdings erst einmal lieber paarweise gegeneinander und streiten sich, anstatt konsequent gegen Loki vorzugehen. Das rächt sich, als es Loki gelingt, mithilfe des Tesseract und dem per Hirnwäsche gefügig gemachten Dr. Selvig (Stellan Skarsgård) das Tor zum Asgard-Universum zu öffnen.

Diese erste Filmhälfte dauert rund 70 Minuten. Während dieser Zeit wird vor allem viel gelabert, man bekommt viel Küchenpsychologie und pseudophilosophisches Geschwafel zu hören, und dann spielt eine Szene auch noch in Stuttgart. Mit einem Wort: langweilig. Anschließend geht der Film in die Pause. Und danach beginnt schließlich das erwartete Kräftemessen Gut gegen Böse.

Doch vielleicht weil es keinen einzelnen Helden mehr gibt, sondern eine ganze Gruppe von Menschen, die man nur noch flüchtig kennenlernt, ist einem das Schicksal dieser Figuren weitgehend egal. Lediglich Tony Stark, der ebenso brillante wie arrogante Multimilliardär, sticht etwas heraus, was zweifellos auch an Robert Downey Jr. liegt, dem besten Schauspieler des Films.

Regisseur bei "Avengers" ist Joss Whedon, in der Comic- und SF-Szene eine Kultfigur wegen der von ihm erschaffenen Serien "Buffy" und "Firefly". Ihm gelingt zumindest die schwierige Aufgabe, die in der Machart unterschiedlichen Einzelfilme zu den Superhelden zu einem homogenen Ganzen zusammenzufügen. Mehr aber auch nicht. Jede einzelne Folge "Buffy" war wesentlich witziger als der gesamte "Avengers"-Film, jede einzelne Folge "Firefly" hatte deutlich mehr Atmosphäre. Technisch ist der Film gut gemacht, die Special Effects sind sauber und professionell, doch hätte man sich etwas mehr Originalität gewünscht.

Auch die 3D-Umsetzung ist weitgehend fehlerlos, doch leider völlig überflüssig. Die 3D-Effekte fügen dem Film an keiner Stelle irgendetwas Sinnvolles hinzu. Wenn man sie überhaupt einmal wahrnimmt, dann haben sie Rummelplatz-Niveau – Dinge kommen aus der Leinwand geflogen und nehmen Kurs über die Köpfe der Zuschauer hinweg und solche Sachen.

"The Avengers" ist nicht so schlecht wie "Transformers 3", geht aber vor allem in der zweiten Hälfte in eine ähnliche Richtung. Es ist nicht gelungen, die teilweise wirklich guten Filme der einzelnen Helden zu einem ebenso guten Gesamtergebnis zusammenzubringen. Das Ganze ist in diesem Fall weniger als die Summe seiner Teile, ist nicht einmal einem der Einzelteile ebenbürtig. Das ist schade, vor allem, da man von Joss Whedon mehr erwartet hätte.

Wegen 3D und Überlänge ist eine Kinokarte für "The Avengers" so teuer wie wohl für keinen anderen Film in diesem Jahr. Für einmal "Avengers" im Multiplex bekommen Sie Tickets für zwei gute Filme in einem kleineren Kino. Nur mal so als Hinweis.

"The Avengers" in der IMDB

Der deutsche Trailer:

Bearbeitet: Samstag 12 Januar 2013 16:23

Meine Lieblingsfilme 2011

Geschrieben am Dienstag 24 April 2012 um 15:14 von Roland Freist

Wie jedes Jahr orientiere ich mich am amerikanischen Kinojahr, berücksichtige also in den Top Ten alle Filme, die 2011 in den USA angelaufen sind und damit für die Oscar-Verleihung in Frage kamen. Mit "My Week with Marilyn" ist nun auch der letzte Kandidat angekommen, dem ich noch Chancen gab, in diese Liste aufgenommen zu werden, daher ist es nun Zeit für die Bewertung. Nach dem Durchhänger 2010 kamen dieses Jahr wieder mehr Filme von guter Qualität ins Kino, wenn mich auch die Serie der Superhelden-Movies vom vergangenen Sommer einigermaßen erschöpft zurückließ. Doch wie fast immer wurde das durch die amerikanische Herbst- und Winterproduktion wettgemacht.

1. "Hugo Cabret"

Zusammen mit James Camerons "Avatar" der einzige 3D-Film, der zählt. Nicht nur, weil er technisch perfekt gemacht ist, sondern weil Scorsese die neue Technik intelligent und bewusst einsetzt. "Hugo Cabret" ist daher nicht nur die Geschichte eines frühen Filmpioniers, sondern auch ein Plädoyer für eine mutige Weiterentwicklung des Kinos.

2. "Melancholia"

Ein Science-Fiction, der den Weltuntergang als Erlösung schildert. Wenn ich an den Film denke, habe ich immer noch diesen sich langsam nähernden Planeten mit seinem hypnotischen blauen Licht vor Augen.

3. "Drive"

Obwohl andere Filme erfolgreicher waren, bleibt längerfristig vom vergangenen Jahr wohl vor allem dieser hier in Erinnerung. Ryan Gosling ist einfach eine coole Sau und genau der Richtige, um das Genre der Muscle-Car-Filme neu zu beleben. Ist unter den Titeln in dieser Liste der Einzige, den ich mir auf DVD kaufen werde.

4. "The Artist"

Beeindruckend an diesem Film ist vor allem der Mut, im 3D-Zeitalter einen schwarzweißen Stummfilm im Format 4:3 zu drehen. Natürlich ist "The Artist" auch perfekt inszeniert, mit viel Drama, Herzschmerz, Humor und tollen Schauspielern. Aber allein deswegen würde er hier nicht erscheinen.

5. "Der Gott des Gemetzels"

Etliche Rezensenten bemängelten, "Der Gott des Gemetzels" sei doch kein richtiger Film, sondern einfach nur ein abgefilmtes Theaterstück. Das stimmt schon, doch ich habe mich trotzdem anderthalb Stunden lang bestens unterhalten gefühlt. Und die Schauspieler waren klasse.

6. "Super 8"

Für meinen Geschmack ein stark unterbewerteter Film. Eine Story wie aus einem Abenteuerbuch für Jugendliche, ein Buch von der Art, die man atemlos vor Spannung in ein, zwei Tagen in einem Rutsch durchliest. Dazu kommt die Inszenierung im 70er-Jahre-Stil von Steven Spielberg, als er "Indiana Jones" und "E. T." herausbrachte.

7. "The Tree of Life"

Mein Lieblingskritiker Roger Ebert nannte diesen Film ein "Gebet". Das ist eine gute Beschreibung für "The Tree of Life", bei dem eine durchgehende Story kaum erkennbar ist. Stattdessen vertraut Terrence Malick auf seine Fähigkeit, ungeheuer impressive Bilder zu erschaffen. Dieser Film ist nicht jedermanns Sache, aber wenn man sich darauf einlassen kann, sitzt man völlig gebannt im Kinosaal.

8. "Source Code"

Nach "Moon" ein weiterer intelligenter Science-Fiction von Duncan Jones, dem bei seinem zweiten Film offensichtlich schon ein größeres Budget zur Verfügung stand. Das Geld hat er gut angelegt in Schauspieler wie Jake Gyllenhaal, Michelle Monaghan oder Vera Farmiga.

9. "My Week with Marilyn"

Alle sprechen immer nur über die schauspielerische Leistung von Michelle Williams, dabei ist der ganze Film hervorragend.

10. "Mission: Impossible – Phantom Protokoll"

Unter den ganzen Action-Filmen des vergangenen Jahres war der vierte Teil der Mission-Impossible-Reihe der unterhaltsamste und vor allem auch der witzigste. Und für die Szenen am Burj Khalifa gibt's einen Extrapunkt.

Meine Lieblingsfilme 2010

Meine Lieblingsfilme 2009

Bearbeitet: Mittwoch 09 Januar 2013 16:57

Filmkritik: "My Week with Marilyn"

Geschrieben am Samstag 21 April 2012 um 10:30 von Roland Freist

Marilyn, die zweite

Wenn es ihr schlecht ging, muss Marilyn Monroe die anstrengendste Frau der Welt gewesen sein. Wenn sie Depressionen hatte, getrunken hatte oder sich einfach nur die Wirkung ihrer Medikamente bemerkbar machte, war sie quengelig wie ein Kind, sie wurde von Panikattacken überrollt oder zog sich einfach nur in ihr Bett zurück, um nur ja niemanden sehen zu müssen. So schildert es zumindest "My Week with Marilyn", und nach allem, was man von ihr weiß, entspricht das wohl auch weitgehend der Wahrheit.

Doch wenn es ihr gut ging, wenn sie gut drauf war, besaß sie enormen Charme, flirtete, lachte und entfaltete eine so enorme Leinwandpräsenz, dass ihre fehlende Schauspielausbildung niemanden mehr störte. Dann wollte ohnehin jeder nur noch sie sehen, wie Judy Dench als die berühmte englische Schauspielerin Dame Sybil Thorndike an einer Stelle richtig bemerkt.

Der Film basiert auf den Erinnerungen von Colin Clark (Eddie Redmayne), einem Jungen aus reichem Haus, den es zum Film zieht und der 1956 als dritter Produktionsassistent und Mädchen für alles an den Dreharbeiten zu "Der Prinz und die Tänzerin" beteiligt ist. Die Hauptrollen in dieser leichten Komödie spielen Laurence Olivier (Kenneth Branagh), der damals als der beste Schauspieler der Welt angesehen wird und auch selber Regie führt, und eben Marilyn Monroe (Michelle Williams). Sie hat einige Monate zuvor den Schriftsteller Arthur Miller (Dougray Scott) geheiratet, der sie zu den Dreharbeiten nach England begleitet.

Diese Dreharbeiten sind nervenaufreibend. Marilyn kommt ständig mehrere Stunden zu spät, ist völlig verunsichert, hat am Set psychische Zusammenbrüche und braucht immer wieder Zuspruch von ihrer Schauspiellehrerin Paula Strasberg (Zoë Wanamaker), die rund um die Uhr auf sie aufpasst. Vor allem Olivier schwankt zwischen Verachtung und Weißglut und kann sich nur mühsam beherrschen, wenn sie in einer Szene mal wieder ihren Text vergessen hat. Außerdem hasst er Strasberg und ihre Schule des Method Acting. Selbst Arthur Miller ist von seiner Frau überfordert und nimmt eine paar Tage Auszeit. Marilyn sucht in dieser Zeit jemanden, der auf ihrer Seite steht und sie unterstützt, und wählt Colin Clark, der sie bewundert, sich in sie verliebt und sie von fort an für alle Zeit beschützen will.

"My Week with Marilyn" ist zum einen eine Liebesgeschichte voller Charme, Ausgelassenheit, aber auch etlichen Sentimentalitäten. Auf der anderen Seite ist es aber auch ein Film über die Dreharbeiten zu einem Film, über die Eifersüchteleien und Eitelkeiten zwischen den Schauspielern, ihre Neurosen und Spleens, die langen Wartezeiten und die enervierenden ständigen Wiederholungen kleiner Szenen. Man lernt einiges darüber, wie die tägliche Arbeit an einem Set aussieht.

Was den Film jedoch vor allem auszeichnet, ist die Darstellung der Charaktere. Michelle Williams wurde für ihre Darstellung der Marilyn Monroe für einen Oscar nominiert. Und sie macht das ganz ausgezeichnet, obwohl die Rolle wirklich schwierig ist. Ständig muss sie wechseln zwischen verführerisch, kokett, am Boden zerstört, müde, verletzlich, anlehnungsbedürftig und und und. Doch es gelingt ihr, Marilyn eine eigene Persönlichkeit zu geben, ihren Charakter so zu interpretieren, dass man den Eindruck hat, ja, so könnte sie tatsächlich gewesen sein. Und man kann Colin Clark gut verstehen, der dieses egozentrische Nervenbündel vor alllem Unheil dieser Welt abschirmen will. Umso beeindruckender ist diese Leistung, da Williams bei weitem nicht die Ausstrahlung einer Monroe hat und ihr, wenn man ehrlich ist, so ähnlich nun auch wieder nicht sieht. Natürlich hat man ihr die gleiche Frisur gegeben, den gleichen knallroten Lippenstift und auch den kleinen Schönheitsfleck über dem Mund. Trotzdem wird sie dadurch nicht zu Marilyn Monroe. Stattdessen ist und bleibt sie Michelle Williams, die so selbstbewusst ist, dass sie den damals größten Star der Welt glaubwürdig verkörpern kann. Beeindruckend.

Kenneth Branagh als Sir Laurence Olivier steht ihr allerdings in nichts nach und bekam zu Recht ebenfalls eine Oscar-Nominierung. Wie er diesen leicht blasierten Großschauspieler gibt, der insgeheim weiß, dass diese blonde Amerikanerin ein weitaus größerer Star ist als er, eine Frau, die in ihren besten Momenten manche Szenen geradezu spielerisch bewältigt, während er sich alles mit harter Arbeit und Disziplin aneignen musste, das ist schon klasse gespielt.

"My Week with Marilyn" ist ein schöner, gut gemachter Film über die Liebe, das Filmgeschäft und nicht zuletzt über Marilyn Monroe und vielleicht eine der letzten Möglichkeiten, noch einmal durchzuatmen, bevor dann ab nächster Woche die Avengers die Erde platt machen.

"My Week with Marilyn" in der IMDB

Der deutsche Trailer:

Bearbeitet: Samstag 12 Januar 2013 16:24

100 Jahre Universal-Logo

Geschrieben am Dienstag 17 April 2012 um 15:28 von Roland Freist

Die Universal Studios, eines der größten und ältesten amerikanischen Filmstudios, wurden 1912 von dem aus Leipheim stammenden Carl Laemmle gegründet und feiern daher dieses Jahr ihren 100. Geburtstag. Der folgende Clip zeigt die Entwicklung des Logos der Firma:

Filmkritik: "Battleship"

Geschrieben am Freitag 13 April 2012 um 22:29 von Roland Freist

Die Transformers feiern Independence Day

Der diesjährige "Transformers"-Film spielt vor der Küste von Hawaii. Das ist natürlich erst mal falsch, denn die Transformers, also die wandlungsfähigen Roboter aus dem Weltall, kommen in "Battleship" überhaupt nicht vor. Dafür jedoch andere Aliens aus dem Kosmos des amerikanischen Spielwaren-Herstellers Hasbro. Leider bekommt man im Film lediglich ihre echsenartigen Köpfe mit den lustigen, stachelartigen Kinnbärten zu sehen, der Rest ist ständig von einer Stahlrüstung umgeben.

Aber langsam und der Reihe nach: "Battleship" beginnt als die Geschichte zweier Brüder. Der eine, Stone Hopper (Alexander Skarsgård, "True Blood", "Melancholia"), ist erfolgreicher Kapitän eines Zerstörers bei der amerikanischen Navy, der andere, Alex (Taylor Kitsch, "John Carter"), ist ein Loser, der sich ständig selbst in Schwierigkeiten bringt und schließlich von Stone in einer Maßnahme zur Charakterschulung ebenfalls zur Marine geholt wird. Mit auf seinem Schiff ist Popsängerin Rihanna, die eine Commander Raikes spielt und völlig fehl am Platze wirkt, und das nicht nur, weil sie offenbar die einzige Frau an Bord ist, sondern weil sie mit ihrer schmalen Gestalt nur etwa halb so viel auf die Waage bringt wie ihre muskelbepackten männlichen Kollegen.

Während eines Manövers im Pazifik, geleitet von Admiral Shane (Liam Neeson), platschen neben den US-Kreuzern plötzlich einige Alien-Raumschiffe ins Wasser und bauen nach einer kurzen Verschnaufpause einen undurchdringlichen Schutzschild auf. Auch drei US-Schiffe sind unter der Energiekuppel gelandet, während der Rest der Flotte leider draußen bleiben muss.

Dieser Schutzschild hat für den weiteren Verlauf der Handlung den Vorteil, dass sich die nun entwickelnden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen einer überschaubaren Zahl von Gegnern abspielen. Es kommt in der Folge zu einem durchaus unterhaltsamen Schiffeversenken, wobei die ersten Punkte an die Aliens gehen, die mit einer Art Mörser-Haftgeschossen zwei der Kreuzer recht eindrucksvoll zerlegen. Aber dann, man hatte es geahnt, kommt die große Stunde von Alex Stone, der überraschenderweise plötzlich der ranghöchste Offizier seines Schiffes ist.

"Battleship" ist über weite Strecken ein Werbefilm für die Navy und leistet damit für die Marine das, was "Top Gun" einst für die Air Force tat. Außerdem trieft er nur so vor Patriotismus, und das hat er ebenfalls gemein mit "Top Gun", aber auch mit "Independence Day", von dem er unter anderem die bösen Aliens übernommen hat. An "Transformers" erinnern hingegen die mächtigen, stahlplattenbewehrten Raumschiffe, bei denen immer mal wieder irgendwo eine Luke aufgeht, in der dann eine Batterie schnell rotierender Geschützrohre erscheint. Wer keinem dieser Filme etwas abgewinnen konnte, wird auch "Battleship" nicht mögen. Wer dagegen dieses Militär-gegen-Böse-Kino als gute, anspruchslose Unterhaltung schätzt und die beinahe körperlichen Schmerzen, die der patriotische Quatsch einem bereitet, aushalten kann, wird recht gut bedient. Denn mal abgesehen von einigen Ungereimtheiten in der Handlung ist der Film professionell gemacht und nicht zuletzt sogar recht spannend. Regisseur Peter Berg ("Hancock") hat ein Stück typisches Blockbuster-Kino inszeniert, wie es in den USA jedes Jahr für die warmen Sommerabende produziert wird (dort läuft der Film erst Mitte Mai an). Und da haben wir schon deutlich Schlechteres gesehen.

"Battleship" in der IMDB

Der deutsche Trailer:

Bearbeitet: Samstag 12 Januar 2013 16:24

"Titanic" in Super 3D

Geschrieben am Mittwoch 11 April 2012 um 14:30 von Roland Freist

Was wäre dabei herausgekommen, wenn man "Titanic" nicht nur mit 3D aufgemotzt hätte, sondern gleich mit der neuen "3D Motion Feel Technology"? Und wenn James Cameron zusätzlich George Lucas, J. J. Abrams und Michael Bay eingeladen hätte, den Film zu überarbeiten? Dieses Video von PistolShrimps zeigt es:

"Alien": Die Oster-Edition

Geschrieben am Sonntag 08 April 2012 um 17:45 von Roland Freist

Frohe Ostern!

Filmkritik: "Iron Sky"

Geschrieben am Freitag 06 April 2012 um 17:07 von Roland Freist

The Dark Side of the Moon

Vorsicht! Dies ist kein guter Film! "Iron Sky" ist vergleichsweise billig produziert, setzt auf Schauspieler, die nicht ohne Grund nur wenig Gage verlangen können, und wurde von einem weitgehend unerfahrenen Regisseur gedreht, der im Hauptberuf Sänger in einer finnischen Heavy-Metal-Band ist. Die Dialoge sind äußerst hölzern inszeniert, die Handlung hat mehr Löcher als ein Nudelsieb. "Iron Sky" ist Trash.

Wer jedoch Trash-Filme mag, wird diesen hier durchaus unterhaltsam finden. Er ist vor allem mit viel Liebe zum Kino gemacht, grafisch beeindruckend und mit Sinn für originelle Details gestaltet, und enthält einige sehr lustige Szenen und schöne Bonmots ("Lebe wohl, Propaganda-Maus! Ich muss einen Planeten erobern.")

Die Story ist schnell erzählt: Im Jahr 2018 starten die USA eine neue Mondexpedition. Die amerikanische Präsidentin Sarah Palin verspricht sich davon einen Schub für ihren gerade laufenden Kampf um die Wiederwahl. Auf der Rückseite des Mondes stoßen die beiden Astronauten auf eine Kolonie von Nazis, die sich nach Ende des zweiten Weltkriegs dorthin geflüchtet hatten. Seither arbeiten sie an Plänen, Raumschiffen und Waffen für die Eroberung der Erde.

Als die Mondnazis feststellen, dass das erbeutete Smartphone des schwarzen Astronauten James Washington (Christopher Kirby) einhundert Mal leistungsfähiger ist als ihre größte Rechenmaschine, schickt "Führer" Wolfgang Kortzfleisch (Udo Kier) seinen Ziehsohn Klaus Adler (Götz Otto) zur Erde, um weitere von diesen Wundergeräten zu besorgen. Mit den kleinen Computern hofft der Chefwissenschaftler Doktor Richter (Tilo Prückner), die Nazi-Flotte komplettieren zu können. Mit dabei sind Adlers Verlobte Renate Richter (Julia Dietze) und Astronaut Washington, der mit einem Arisierungsmittel zu einem Weißen umgeformt wurde. Ihnen folgen bald die zeppelinförmigen Mutterschiffe der Mondnazis, die mit Hunderten von fliegenden Untertassen beladen sind und die Invasion der Erde vorbereiten.

Wie viele andere Trash-Filme auch, enthält auch "Iron Sky" ein gerüttelt Maß an Geschmacklosigkeiten. Am dicksten aufgetragen haben die Drehbuchautoren sicher bei den Szenen, in denen Sarah Palin mit den Parolen der Nazis ihren Wahlkampf in Schwung bringt. Aber auch die prolligen Auftritte der Ländervertreter im UNO-Sicherheitsrat wurden nicht mit diplomatischem Feingefühl inszeniert.

"Iron Sky" hatte mit seinem Finanzierungsmodell – dem Crowdfunding – und durch die Einbeziehung der Fans in die Produktion hohe Erwartungen geweckt. Als Trash-Film kann er die durchaus erfüllen. Vergleicht man ihn hingegen mit ernsthaften Science-Fiction-Produktionen, gibt es himmelweite Qualitätsunterschiede. Wer sich eine Kinokarte für "Iron Sky" kauft, sollte sich dessen bewusst sein.

"Iron Sky" in der IMDB

Der deutsche Trailer:

Bearbeitet: Montag 02 Dezember 2013 18:04

Timelapse-Video zu "Das Fenster zum Hof"

Geschrieben am Mittwoch 04 April 2012 um 10:24 von Roland Freist

Ein Film von Jeff Desom, in dem er die Außenaufnahmen aus Alfred Hitchcocks "Das Fenster zum Hof" zu einem Timelapse-Video zusammengeschnitten hat. Die Reihenfolge der Ereignisse entspricht der im Spielfilm.

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